Verliebt in die Maschine | „Der Sandmann“ von E.T.A. Hoffmann

Haben wir unser Leben selbst in der Hand oder sind wir nur ein Spielball äußerer Einflüsse. Von dieser Frage handelt E.T.A. Hoffmanns Erzählung „Der Sandmann“. Die Geschichte beginnt mit einem Brief, den der Student Nathanael an seinen Freund Lothar schreibt. Nathanael ist fest überzeugt, dass in seinem Leben eine schlimme Wendung bevorsteht. Vor kurzem stand nämlich ein Händler bei ihm an der Tür, der Wettergläser, also so etwas wie kleine Barometer verkauft. Dieser Mann hatte sich ihm als Giuseppe Coppola vorgestellt, aber Nathanael war sich sicher, in ihm einen gewissen Herrn Coppelius wieder zu erkennen, der vor langer Zeit einmal mit seinen Eltern bekannt war.

Nathanael erklärt in seinem Brief weiter, dass er als Kind immer früh ins Bett musste, wenn dieser Herr Coppelius zu Besuch kam. Die Mutter sagte dann immer, der Sandmann sei da. Als Nathanael die alte Haushälterin fragte, was es mit dem Sandmann auf sich habe, erzählte die ihm eine Schauergeschichte von einem Mann, der Kindern, die nicht schlafen gehen wollen, ihre Augen stiehlt und diese an seine eigenen raubtierartigen Kinder verfüttert. Nathanael war damals schon zu alt, um solche Märchen zu glauben, aber irgendwas musste dieser mysteriöse Besucher seiner Eltern wohl mit dem Augen stehlenden Sandmann zu tun haben.

Um mehr über Herrn Coppelius herauszufinden, schleicht er eines Abends in das Zimmer, in dem sein Vater sich mit diesem Mann trifft. Er sieht die beiden Männer dort, wie sie an einem hinter einem Wandschrank versteckten Herd irgendetwas arbeiten. Offenbar schmieden sie etwas. Als Coppelius während dieser Arbeit plötzlich „Augen her, Augen her“ ruft, schreit Nathanael entsetzt auf, wird von Coppelius entdeckt und fällt in Ohnmacht. Nathanaels Angst vor diesem Mann erhält schließlich ihre endgültige Bestätigung, als bei einem weiteren Besuch von Coppelius ein lauter Knall aus dem Zimmer mit dem Herd zu hören ist und Nathanaels Vater dort von der Familie tot aufgefunden wird. Dieser Coppelius, der seinen Vater auf dem Gewissen hat, und seitdem verschwunden war, gibt sich jetzt, wie Nathanael glaubt, als dieser italienische Wetterglashändler Giuseppe Coppola aus. Wegen der Begegnung mit diesem Mann befürchtet Nathanael die Rückkehr einer dämonischen Macht in sein Leben, die ihn ruinieren wird.

Wir lesen dann die Antwort auf diesen Brief, die nicht vo Freund Lothar sondern von dessen Schwester Klara stammt, mit der Nathanael eine Beziehung hat. Klara beruhigt Nathanael, denn für sie ist, wie der Name schon sagt, die ganze Sache ganz klar. Der Tod des Vaters war sicher nur ein tragischer Unfall, wahrscheinlich durch eine Explosion bei irgendwelchen alchemistischen Experimenten, die er mit diesem Coppelius durchgeführt hatte. Durch das Märchen vom Sandmann war Coppelius für Nathanael mit dieser düsteren Aura verknüpft, aber in Wahrheit war es bestimmt nur ein unschuldiger Bekannter der Eltern. Und selbst wenn es eine solche dunkle Macht gebe, erklärt Klara weiter, müsse er sich nicht vor ihr fürchten, denn die könne ihm nur dann schaden, wenn er es zulasse. Er müsse sich bewusst machen, dass sich das alles erst einmal nur in seinem Kopf abspiele und nur der Glaube an diese dämonischen Mächte es sei, die sein Leben zerstören können.

Nathanaels Angst und Klaras Analyse

Nathanael ist von dieser Analyse seiner Freundin wenig begeistert. Er antwortet deshalb nicht ihr sondern schreibt gleich wieder an ihren Bruder Lothar. Der solle es bitte unterlassen, seiner Schwester solche Theorien beizubringen, denn dass die junge Frau mit den „holdlächelnden Kindesaugen“ selbst darauf gekommen sein könnte, hält er nicht für möglich. Inzwischen ist Nathanael allerdings selbst klar, dass es sich bei dem vor seiner Tür aufgetauchten italienischen Wetterglashändler und dem alten Bekannten seiner Eltern tatsächlich nicht um dieselbe Person handelt. Als er Lothar und Klara in den Semesterferien besucht, scheint erst einmal wieder alles in Ordnung zu sein. Aber trotz Klaras beruhigender Wirkung steigert er sich mit der Zeit wieder in seine Fantasien von dämonischen Kräften hinein, worauf Klara zunehmend verständnislos reagiert. Die Beziehung bröckelt.

Erschwerend kommt hinzu, dass Nathanael sich plötzlich für eine andere Frau interessiert. Er wohnt gegenüber von Physikprofessor Spalanzani und dessen schöner Tochter Olimpia. Diese Tochter, die er manchmal durch das Fenster beobachtet, wirkt etwas steif und kann komischerweise ganze Tage damit verbringen, reglos auf einem Stuhl zu sitzen. Als Nathanael eines Tages aber genauer in ihre Augen sieht, mit einem Fernglas, das er ausgerechnet vom Händler Coppola gekauft hat, glaubt er, in ihren Augen etwas besonderes zu sehen und verliebt er sich in Olimpia. Hoffmann schreibt an dieser Stelle:

Doch wie er immer schärfer und schärfer durch das Glas hinschaute, war es, als gingen in Olimpias Augen feuchte Mondesstrahlen auf. Es schien, als wenn nun erst die Sehkraft entzündet würde; immer lebendiger und lebendiger flammten die Blicke.

Obwohl seine Freunde ihn darauf hinweisen, wie unnatürlich sich diese Frau bewegt, ist Nathanael sehr glücklich, auf einem Ball mit ihr tanzen zu dürfen und dass sie auf alles, was er sagt, nur mit immer denselben einsilbigen Antworten reagiert, macht sie für ihn einfach zur perfekten Zuhörerin. Als aber herauskommt, dass die schöne Olimpia nur eine von ihrem Vater konstruierte mechanische Puppe ist, steht Nathanael unter Schock. Er sieht jetzt seine Ahnung von den dämonischen Mächten bestätigt, die ihn vernichten wollen und verfällt dem Wahnsinn.

Die Frage, ob wir solchen Mächten ausgeliefert sind, oder unser Leben selbst in der Hand haben, führt Hoffmann ein, indem er am Anfang dieser Erzählung mit den Briefen von Nathanael und Klara die beiden entgegengesetzten Positionen zu dieser Frage darlegt. Es ist dann uns Lesern überlassen, welcher Sicht wir uns anschließen wollen. Auf der einen Seite steht Nathanael, der an die dämonischen Mächte glaubt, deren unfreier Spielball wir sind und auf der anderen steht Klara, die alles sehr rational sieht und an die freie Bestimmung über unser Leben glaubt. Im weiteren Verlauf der Geschichte demonstriert Hoffmann, dass beide auf ihre Weise recht haben. Klara erkennt sofort, oder so scheint es jedenfalls, dass es sich bei Coppelo und Coppelius um verschiedene Personen handelt, die beide harmlos sind und dass Nathanaels Kindheitserlebnisse, die wir heute als Trauma bezeichnen würden, für seine düstere Auslegung der aktuellen Ereignisse verantwortlich sind. Sie unterschätzt aber die Kraft dieser Eindrücke, die sich in Nathanaels Psyche eingenistet haben, denn ihre Empfehlung, das alles zu vergessen und einfach nicht daran zu glauben, kann er nicht befolgen, obwohl er es mehrmals versucht. Er behält am Ende damit recht, dass diese Kräfte sein Leben zerstören.

Der Konflikt zwischen Klara und Nathanael lässt sich auf die Frage zuspitzen, ob es sich bei diesen Kräften, die Nathanael bedrängen, um äußere oder innere Dämonen handelt. Während Nathanael einem archaischen Aberglauben an dunkle Mächte anzuhängen scheint, die von irgendwoher in sein Leben eindringen, vertritt Klara die aufgeklärte Perspektive und geht einen Schritt, den auch spätere Psychoanalytiker gehen werden, indem sie die Quelle dieser Mächte in Nathanaels Inneres verlagert. Es ist bemerkenswert, dass in dieser Geschichte, die vierzig Jahre vor Sigmund Freuds Geburt veröffentlicht wurde, ein verdrängtes Kindheitstrauma und auch ein gewisser Narzißmus Nathanaels sehr genau beschrieben werden. Vor allem vertritt Hoffmann mit dieser Erzählung aber einen Standpunkt, den auch spätere Psychoanalytiker wie Freud und Jung wohl bestätigt hätten, nämlich, dass Klaras Erkenntnis von der reinen Innerlichkeit der Bedrohung keine Entwarnung ist. Nathanaels innere Dämonen lassen sich nicht einfach mit ihrer Aufforderung „Sei heiter“ bändigen. Sigmund Freud übrigens hat sich in seinem Aufsatz „Das Unheimliche“ mit Hoffmanns Erzählung beschäftigt. Allerdings kommt er hier, typisch Freud, zu der Theorie, dass es sich bei Nathanaels Angst vor dem Sandmann in Wirklichkeit um eine Kastrationsangst handelt – meiner Meinung nach ein sehr weit hergeholter Ansatz, dem ich jetzt nicht weiter nachgehen will.

Falsche Computer

Interessanter als diese pyschologisierenden Deutungen ist sowieso die Rolle der mechanischen Puppe Olimpia, in die Nathanael sich in der zweiten Hälfte des Textes verliebt. Zu Hoffmanns Zeiten war man natürlich weit davon entfernt, solche Roboter tatsächlich zu bauen, aber es gab damals mechanische Apparate, die eine erste Ahnung und vielleicht auch schon eine Angst vor intelligenten Maschinen aufkommen ließen. Ein berühmtes Beispiel ist der sogenannte „Schachtürke“, der im Jahr 1769 vom österreichischen Mechaniker Wolfgang von Kempelen konstruiert wurde. Die Maschine bestand aus einem großen Kasten, auf dessen Oberseite ein Schachbrett und eine mit Turban bekleidete Puppe angebracht war, die wohl einen türkischen Schachspieler darstellen sollte. Gegen diese Figur konnte man eine Partie Schach spielen und wenn die Puppe am Zug war, bewegte sie mit ihren Holzarmen die Schachfiguren auf dem Brett.

Von Kempelen ging mit seiner Maschine auf Tour, ließ sie in verschiedenen Städten gegen Schachspieler antreten und zur Überraschung der Zuschauer gewann die Maschine die meisten Partien. Der Legende nach sollen unter anderem Friedrich der Große und Napoleon gegen sie verloren haben. Gegen den damals besten Spieler der Welt, François-André Danican Philidor, verlor die Maschine allerdings. Über Jahrzehnte hinweg erregte von Kempelen mit seiner Erfindung internationales Aufsehen bevor den ersten klar wurde, dass es sich nur um einen Trick handelte. Ein junger Journalist namens Edgar Allan Poe schrieb nach einer Vorführung der Maschine im Jahr 1835 einen Artikel darüber, warum in dem großen Kasten des Apparats wahrscheinlich ein menschlicher Schachspieler sitze, der die Arme der Puppe steuere. Später sah man dann bei manchen Gelegenheiten tatsächlich einen verschwitzten Mann heimlich aus dem Kasten steigen, wenn die Partie vorbei war.

Heute wissen wir, wie lange die Entwicklung echter und gut spielender Schachcomputer gedauert hat. Noch im Jahr 1985 spielte Garry Kasparov Simultanschach gegen 32 der damals besten Schachcomputer der Welt und gewann jede einzelne Partie. Eine solche Maschine ohne jede Elektronik im achtzehnten Jahrhundert zu entwickeln war vollkommen ausgeschlossen, aber wenn von Kempelen gefragt wurde, was sich im inneren seiner Maschine befand und er dann seitlich eine Klappe öffnete, hinter der eine komplizierte Anordnung von Zahnrädern zu sehen war, genügte das seinem Publikum als Erklärung. Vielleicht ist dieser falsche Schachcomputer eines der frühesten Beispiele für die allgemeine Überschätzung von künstlicher Intelligenz und möglicherweise hat auch E.T.A. Hoffmann sich durch diese oder ähnliche Apparate davon überzeugen lassen, dass die Entwicklung der ersten künstlich intelligenten Roboter schon zu seiner Zeit unmittelbar bevor stand.

Verliebt in künstliche Intelligenz

Hoffmann lässt seinen Professor Spalanzani also die laufende, tanzende und manche Fragen doch nicht ganz sinnlos beantwortende Olimpia konstruieren, auf die auch heute noch manche Robotiker stolz sein könnten. Eine perfekte Immitation menschlichen Verhaltens ist diese Maschine allerdings nicht und dass Nathanael sie für eine echte Frau hält und sich sogar in sie verliebt, sorgt einerseits für eine gewisse Komik in dieser Geschichte und ist gleichzeitig ein Symptom seines fortschreitenden Realitätsverlusts, seines Narzißmus und, wie wir aus heutiger Sicht sagen können, auch seines Sexismus. Die perfekte Frau ist für ihn eine hübsche Puppe mit glitzernden Glasaugen und je weniger sie redet, desto besser. Klara hatte aus seiner Sicht den Fehler, selbstständig zu denken und ihn mit ihren gutgemeinten Ratschlägen davon abhalten zu wollen, um sich selbst zu kreisen. Seine viel befriedigenderen, einseitigen Liebesdialoge mit der mechanischen Olimpia sind eine Art Neuauflage der Ovidschen Gespräche zwischen Narzissus und seiner angebeteten Echo. Und auch der Moment selbst, in dem er sich in sie verliebt, weist bereits auf diese Selbstbezogenheit hin. Das Fernglas, durch das er zum ersten mal in ihre Augen sieht und auch diese Augen selbst sind, wie man später erfährt, beide von Glashändler Copello hergestellt worden. Das betrachtende und das betrachtete Auge stammen also gewissermaßen aus derselben Substanz und dadurch wird es offenbar möglich, dass in Olimpias Augen bei Nathanaels Betrachtung diese „feuchten Mondesstrahlen“ auftauchen, die ähnlich wie der Windows-Begrüßungsbildschirm ankündigen, dass der Computer jetzt betriebsbereit ist. Die Magie des Herrn Coppola und die Eigenliebe Nathanaels erwecken die Maschine zum Leben.

Olimpia ist aber in dieser Geschichte nicht nur der Schirm, auf dem sich Nathanaels Geisteszustand abbildet. Sie ist gleichzeitig selbst noch einmal eine eine Zuspitzung Grundfrage nach der Selbstbestimmtheit unseres Lebens. Als leblose, mechanische Puppe, die nur das tut, was ihr Schöpfer in sie einprogrammiert hat, ist sie ja nicht nur die Sehnsucht sondern auch der konkretisierte Alptraum Nathanaels, der seine Angst vor der Abhängigkeit äußerer Mächte verbildlicht und ihn damit in den Wahnsinn stürzt. Wenn Nathanael am Ende der Geschichte noch bei Sinnen wäre, könnte er folgerichtig fragen, worin überhaupt der Unterschied zwischen ihm selbst und seiner angebeteten Olimpia besteht, da sie sich ja beide ganz in der Gewalt äußerer Mächte befinden.

Fragen dieser Art sind heute natürlich so relevant wie nie zuvor. Hoffmanns Olimpia, eine menschliches Verhalten immitierende Maschine, die den Turing-Test besteht, existiert inzwischen. Es ist vielleicht nur noch eine Frage der Zeit, bis auch wir uns in sie verlieben und gemischte menschlich-androidische Partnerschaften eingehen. Nathanael ist mit seiner Anfälligkeit für solche Schein-Partnerschaften sicher kein Einzelfall. Im Jahr 2023 gab es auf Tiktok und anderen Social-Media-Plattformen zum Beispiel den Trend des NPC-Streaming. NPC steht für non playable character, also für die Figuren in Computerspielen, die der Computer steuert, und die sich dementsprechend oft so mechanisch und unnatürlich verhalten, wie Hoffmanns Olimpia. Der Trend bestand darin, dass junge Streamerinnen sich bei der Interaktion mit ihren überwiegend männlichen Zuschauern so repetitiv verhielten, als seien sie nur eine für alle Wünsche des Publikums verfügbare künstliche Figur. Hoffmann beschreibt am Ende seiner Geschichte übrigens genau den umgekehrten Trend. Als die Bürger der Stadt erfahren, dass Olimpia nur ein Roboter war, bemühen sich die Frauen, sich bewusst ganz anders als Olimpia zu verhalten, um klarzustellen, dass sie selbst keine mechanischen Puppen sind. Vielleicht werden wir diesen Trend auch bald erleben, wenn ChatGPT in die Pubertät kommt und die ersten Userherzen bricht.

Neben diesen Reibungspunkten, die davon handeln, wie sich künstliche Intelligenz in unsere Gesellschaft eingliedern wird, bleibt am Ende aber wie gesagt die grundlegendere Frage, die auf den Konflikt zurückkommt, mit dem Hoffmann seine Erzählung begonnen hat. Was sagt es über uns selbst aus, dass man uns nachbauen kann? Wie frei und wie besonders können wir selbst überhaupt sein, wenn die immer menschlicher werdenden Maschinen zunehmend auch das immer besser beherrschen, was wir für unsere unnachahmlich menschlichen Kompetenzen gehalten haben. Nach und nach sind es immer mehr Disziplinen, in denen uns der Computer überholt. Angefangen hat es mit der Rechenkunst und dem Schachspiel. Jetzt schreibt die KI unsere E-Mails und Bewerbungsanschreiben oder beantwortet Fragen zur Quantenmechanik. Und auch die Front der Kreativität und Originalität bröckelt bekanntlich. Computer gewinnen Kunstwettbewerbe und fluten Plattformen wie Linkedin mit hübschen Erklär-Cartoons. Wir werden es sicher erleben, dass künstliche Intelligenz auch einen lesbaren, vielleicht sogar guten Roman schreibt. Nathanaels Alptraum, den Hoffmann lange vor seiner technischen Realisierbarkeit vorausahnte, dürfen wir live miterleben.

„Der Sandmann“ ist also eine kurze aber vielschichtige Erzählung, die sich nicht so leicht einordnen lässt. Was Hoffmann selbst wegen des düsteren Themas ein „Nachtstück“ nannte, ist kein echter Horror oder Thriller, einerseits weil Hoffmann es hier selbst nicht so sehr auf das Gruseln anlegt, aber vielleicht auch weil die Themen für uns heute eine andere Vertrautheit haben. In Menschen wie Nathanael sind wir es gewohnt, nicht die Besessenheit durch Dämonen sondern psychische Störungen zu erkennen und auch die künstlich intelligenten Roboter sind zu real, um uns noch zu schockieren. Was der Erzählung also heute ihr Gruselpotenzial nimmt, erhöht andererseits gerade ihre Aktualität. Meiner Meinung nach kann „Der Sandmann“ also gerne noch lange auf den Lehrplänen der Deutschkurse stehen bis wir den Alptraum der künstlichen Intelligenz überstanden haben und alles wieder selbst machen.


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