Gegen den Bildungskanon | „Echtzeitalter“ von Tonio Schachinger

Tonio Schachingers Roman „Echtzeitalter“ hat im Jahr 2023 den Deutschen Buchpreis gewonnen. Er handelt von der Schulzeit seines Protagonisten Till Kokorda. Till geht ht auf das Mariannum, das sich als eines der besseren Gymnasien Wiens versteht und die höhere Gesellschaft Österreichs auszubilden glaubt. Der Roman begleitet Till durch den gymnasialen Schulalltag mit seinen Klausuren, Schulfesten und Klassenfahrten und es ist eine unangenehme Zeit, die er an dieser Schule verbringt. Die Schultage sind von Angst durchzogen. Die Angst, im Unterricht negativ aufzufallen, beim Zu-Spät-Kommen aufgeschrieben zu werden, wegen einer zu Hause vergessenen Schullektüre bestraft zu werden oder sich für die Klassenarbeit auf das falsche Thema vorbereitet zu haben.

Der Grund für diese Angst ist Tills Klassenlehrer Dolinar, der ihn in Deutsch und in ein paar Nebenfächern unterrichtet. Herr Dolinar gehört zu der Gattung reaktionärer Lehrer, die man im modernen Schulsystem eigentlich für ausgestorben hält. Sein Bildungsideal, das er seinen Schülern kompromisslos einzutrichtern versucht, besteht aus einem Kanon klassischer Werke längst verstorbener Schriftsteller. In seinem Deutschunterricht wird nur gelesen, was als Reclam-Heft erschienen ist. Neue Literatur oder von seiner eigenen Ansicht abweichende Meinungen zu literarischen Werken, haben in seinem Unterricht keinen Platz. Er drängt den Schülern seine Sichtweisen auf und nutzt jede Gelegenheit, sie als faul und dumm zu bezeichnen und sie wegen Nichtigkeiten zu bestrafen. Dolinars Strafregister reicht von der Bloßsstellung im Unterricht über endlose Strafarbeiten und unangenehme Vier-Augen-Gespräche in einem eigens dafür existierenden Hinterzimmer bis hin zur vollständigen Nicht-Beachtung an einem isolierten Einzeltisch am hinteren Ende des Klassenzimmers. Till durchläuft in seinen Jahren am Mariannum verschiedene Stadien dieser Behandlung und der Roman verbringt viel Zeit damit, das Verhalten dieses rückständigen Lehrers in verschiedensten Situationen zu beschreiben.

Als Till alt genug ist, seine Pausen im Rauchereck zu verbringen, lernt er dort die etwas jüngeren Mädchen Feli und Fina kennen und freundet sich mit ihnen an. Aus dieser Freundschaft, die sich auf Kneipenbesuchen und Parties, auf gemeinsamen Schulveranstaltungen und immer wieder im Rauchereck abspielt, entwickelt sich langsam auch eine Liebesgeschichte. Till wird gemeinsam mit diesen Freundinnen älter und die Geschichte behandelt die Grenzbereiche am Rand des Erwachsenseins und zwischen Freundschaft und Beziehung. Neben dieser Entwicklung und dem von Herrn Dolinar verdorbenen Schulalltag gibt es in diesem Roman noch einen dritten Schauplatz, der verglichen mit den beiden anderen den geringeren Raum einnimmt, aber der in allen Besprechungen dieses Romans immer an erster Stelle genannt wird. Till führt eine Art Doppelleben. Ohne dass seine Mitschüler davon wissen, ist er mit fünfzehn Jahren einer der aufsteigenden Stars in einer bestimmten Nische der E-Sport-Szene. Das Computerspiel „Age of Empires 2“, das er nach der Schule bis in die Nächte hinein spielt, beherrscht er irgendwann so gut, dass er online auf internationalen Turnieren mit den besten Spielern der Welt konkuriert.

Age of Empires 2

„Age of Empires“ ist ein Strategiespiel, in dem man als Spieler eine kleine Bevölkerung steuert. Man baut eine Wirtschaftssystem auf, in dem man seine Bürger Wälder abholzen, Bergwerke betreiben und mit den verfügbaren Rohstoffen der Umgebung verschiedene Dinge herstellen lässt. Angefangen in der Steinzeit ist es das Ziel, mit seiner Bevölkerung durch technischen Fortschritt verschiedene historische Zeitalter zu durchlaufen und sich schneller als die Völker der Gegenspieler zu entwickeln, um sie am Ende militärisch zu besiegen. Der Romantitel „Echtzeitalter“ ist eine offensichtliche Anspielung auf diese in „Age of Empires“ durchlaufenen Zeitalter und setzt das Spiel in Beziehung zur Echtzeit, die Till im wirklichen Leben außerhalb des Spiels erlebt. Dass der Protagonist ein Gamer ist, der täglich in die Welt eines Computerspiels eintaucht, hebt diesen Roman zwar thematisch unter anderen Schul- und Liebesgeschichten hervor, aber dass dieser Aspekt von Rezensenten so stark betont wird, kann falsche Erwartungen an dieses Buch wecken.

Es geht in diesem Roman nämlich nicht um irgendeine Vermischung zwischen virtueller Realität und wirklichem Leben. Zwischen der Wirklichkeit und dem aus der Zeit der Jahrtausendwende stammenden und damit eigentlich längst veralteten Spiel „Age of Empires“ besteht keinerlei Verwechslungsgefahr. In ein solches Strategiespiel einzutauchen hat nichts mit einem sonst im Zusammenhang mit Computerspielen manchmal thematisierten Realitätsverlust zu tun. Wenn man sich in eine Schachpartie versenkt, hält man sich am Ende auch nicht für den Läufer oder Springer. Es geht auch nicht um irgendwelche Parallelen zwischen Strategien des Spiels und Tills Schulalltag. Höchstens die Zeitalter könnte man mit den verschiedenen Phasen und Schuljahren in Tills Gymnasiastenlaufbahn vergleichen, aber selbst das wäre weit hergeholt. Das Spiel „Age of Empires 2“ wird in diesem Buch zwar sehr genau beschrieben, aber es spielt für die Handlung des Romans keine Rolle, dass Till ausgerechnet dieses Spiel besonders gut beherrscht. Er könnte sich genauso gut auf Starcraft, Dark Souls oder Super Mario Cart spezialisiert haben.

Die Tatsache, dass Till in ein Computerspiel und die dazu gehörende E-Sport-Szene eintaucht, spielt für den Roman aber eine entscheidende Rolle. Er wird damit Teil einer kleinen aber sehr gegenwärtigen und aktiven Subkultur, die im drastischen Gegensatz zu der altbackenen Mainstream-Bildungskultur steht, die Deutschlehrer Dolinar ihm und seinen Mitschülern mit aller Gewalt aufdrängen will. Tonio Schachinger macht den Unterschied zwischen den gegensätzlichen Kulturen der junger österreichischer Gamer und der toten österreichischen Schriftsteller vor allem sprachlich deutlich. Till gewöhnt sich durch das Spiel und seine Kontakte mit anderen Gamern eine aus Anglizismen, Abkürzungen und absurden Begriffsschöpfungen zusammengemischte Fachsprache an, die seine Mutter nicht mehr versteht und sein Deutschlehrer niemals ungestraft akzeptieren würde. Dem auf willkürlichen Normen beruhenden sprachlichen Purismus des Deutschlehrers wird damit ein von allen Regeln befreites aber hocheffizientes Kauderwelsch der Gamer entgegengesetzt. In dieser von Bildungshierarchien vollkommen befreiten parallelen Kultur hat Sprache nicht mehr den von Dolinar und seinesgleichen verfolgten Zweck, sich selbst als gebildeter erscheinen zu lassen, als andere. Sie ist hier auf ihr ursprüngliches Ziel reduziert, sich so schnell und einfach wie möglich zu verständigen. Für den vom Bildungsgetue des Elitegymnasiums malträtierten Till ist allein das schon eine Befreiung.

Für diese Funktion im Roman, also einen Gegenpol zur Bildungskultur der Erwachsenen darzustellen, ist „Age of Empires 2“ übrigens eine sehr geeignete Wahl, weil dieses Spiel eher eine Randexistenz in der Computerspielkultur darstellt und nicht die üblichen Klischees mitbringt. Ein Autor, der keinen Bezug zu dieser Szene hat, würde Till vielleicht einen der bekannteren Ego-Shooter spielen lassen. Und auch mit anderen Subkulturen, die Tonio Schachinger den Reclam-Heften des Herrn Dolinar entgegenstellt, meidet er das allzu Offensichtliche und geht ins Spezielle. Als Till im Raucher-Eck Feli kennenlernt, unterhalten sie sich zum Beispiel über HipHop, aber nicht etwa über Sido oder Bushido sondern über einen Song des Rappers LGoony, den sie beide mögen.

Deutschrap versus Deutschunterricht

Man muss innehalten um diese Referenz zu würdigen. LGoony ist ein Rapper aus dem Umfeld des vielleicht bedeutendsten österreichischen Musikers der Gegenwart: Sebastian Meisinger, also known as YSL Know Plug, better known as Money Boy. Damit geht Schachinger auch hier in einen Randbereich der Subkultur oder eine Subkultur innerhalb der Subkultur. Während Deutschrap als solcher ja vom typischen Bildungsbürger nicht einmal Musik ernstgenommen wird, handelt es sich bei Rappern wie LGoony und Money Boy um Künstler, die selbst innerhalb dieser Szene von den meisten Deutschrappern nicht ernstgenommen werden. So wie alle anderen rappen zwar auch sie über Geld, Bitches und Sportwagen, aber ihnen fehlt die Street Credibility der Berliner und Frankfurter Kleinkriminellen und Straßenschläger. Trotz aller Goldketten haftet ihnen eher die Aura des Gymnasiasten oder Studenten an, des HipHop Fans, der sich vor kurzem erst Garage Band heruntergeladen und damit angefangen hat, am heimischen Laptop seine ersten Beats zu basteln. Gerade darin liegt das Identifikationspotential für ihre Fans. Till und Feli finden LGoony gut, weil er so ähnlich zu leben scheint, wie sie selbst und ein paar Songs gemacht hat, die sich für sie einfach gut anfühlen. Das ist alles. Was Musikjournalisten oder andere Rapper über ihn denken spielt keine Rolle. Es ist auch hier wieder die Befreiung von einer kulturellen Hierarchie.

Das ist also die eine Funktion der speziellen popkulturellen Referenzen dieses Romans. Schachinger plädiert damit gegen die Vorherrschaft des althergebrachten Bildungskanons und für maximale kulturelle Freiheit. Die andere Funktion dieser sehr konkreten Wirklichkeitsbezüge besteht darin, die Echtzeit, also die späteren Zweitausend-Zehner-Jahre, aus Sicht des Schülers Till so getreu wie möglich darzustellen. Der Roman will Abbild einer Epoche sein. Zu diesem Zweck werden real existierende Personen aus der österreichischen Kultur und Politik erwähnt. In einer Bar sehen die Schüler Stefanie Sargnagel, im Internet sehen sie den glatten Sebastian Kurz und das Skandalvideo von Heinz-Christian Strache. Und auch die reale E-Sport-Welt wird in den Roman integriert, zum Beispiel in Gestalt von Tristan Berry, einem unter dem Namen T90 bekannten Youtuber, der in seinen Videos „Age of Empires 2“-Spielabläufe wie Sportereignisse kommentiert. Schachinger beschreibt im Detail seinen Kommentarstil und den Ablauf der tatsächlich existierenden Youtube-Videos, die Till nicht zuletzt deshalb so mag, weil er dazu am besten einschlafen kann. – Übrigens eine Anwendung, die ich mir auch für meine Videos erhoffe.

Trotz dieser teils internationalen Bezüge geht es Schachinger bei seiner Darstellung der Echtzeit vor allem um eine österreichische und speziell eine Wiener Gesellschaft, die aus seiner Sicht etwas besonderes ist. Speziell der Lehrer Dolinar wird am Anfang des Romans als ein Sonderling eingeführt, der in anderen Städten eine Außenseiterrolle einnehmen würde, aber in Wien, aufgrund der dort herrschenden Stimmungen, nicht nur in der Mitte der Gesellschaft steht, sondern sogar eine prägende Rolle für hunderte von Schülern einnehmen darf. Dolinar wird damit zu einem Repräsentanten der reaktionären Schattenseiten dieser Wiener Gesellschaft. Die Perversion, dass einer wie er einen solchen Einfluss haben darf, wird noch dadurch auf die Spitze getrieben, dass die Schüler, nachdem sie die Schule verlassen haben, selbst nicht mehr wissen, was ihnen angetan wurde, und noch Jahre nach der Matura zurückkommen, um ihren Deutschlehrer zu besuchen und ihm zu huldigen.

Was ist echt?

Die vielen realen Orte und Namen in diesem Roman stellen nicht nur Realitätsbezug her, sondern werfen auch die Frage auf, wo die Grenze zwschen Fiktion und Wirklichkeit verläuft. Tonio Schachinger hat in Interviews schon zugegeben, dass er selbst nicht insgeheim unter Pseudonym auf der „Age of Empires“-Weltrangliste steht, wie man zunächst vermuten könnte. Die Inspiration für diesen Teil der Geschichte kam von einem jungen Gamer, den er online beobachtete. Aber als Schüler ist Schachinger in Wien auf das nach Maria Theresia benannte Theresianum gegangen, das ganz offensichtlich die reale Vorlage für das Mariannum ist. Eigene Erlebnisse und Annekdoten früherer Mitschüler sollen in die Handlung eingeflossen sein.

Und das führt unmittelbar zu der Frage, ob es sich auch bei Herrn Dolinar um das Abbild eines realen Lehrers handelt und der ganze Roman damit vielleicht ein einziger Racheakt an einem früheren Deutschlehrer sein könnte, der durch die Verleihung des Deutschen Buchpreises umso grausamer wäre. Mit dieser Frage nach Dolinars realem Vorbild spielt der Roman ganz bewusst. Es wird mehrfach betont, dass Dolinar den Roman „Mephisto“ von Klaus Mann für unmoralisch hält, weil Mann hier seinen früheren Freund und Mentor Gustav Gründgens in der Hauptfigur Hendrik Höfgen negativ dargestellt habe. Diese Anspielung deutet klar darauf hin, dass es sich bei Dolinar selbst um einen zweiten Höfgen, also um ein nur halbherzig verschleiertes Abbild eines realen Mephisto handen könnte. Andererseits ist diese Anspielung schon so offensichtlich, dass man eine falsche Fährte vermuten muss. Ob es diesen Lehrer also wirklich gab oder gibt, werden wohl nur Schachinger und seine früheren Mitschüler wissen. Man kann ihm dann jedenfalls nur wünschen, dass er sich selbst nicht wiedererkennt.

Es gibt noch ein anderes Detail, das im Nachhinein durch den Deutschen Buchpreis eine besondere Ironie erhält. An einer Stelle nehmen Till und seine Mitschüler an einem Literaturwettbewerb teil. Sie schreiben kurze Prosatexte um einen Geldpreis irgendeiner Bildungsinitiative zu gewinnen. Schachinger beschreibt hier zynisch die Vorgänge innnerhalb der Jury, die über diese Texte entscheidet. Wir sehen in dieser Jury einen alten Patriarchen, der ganz offen zugibt, nur einen einzigen der eingereichten Texte überhaupt gelesen zu haben und der trotzdem mit dem größten Selbstbewusstsein genau diesen Text zum Sieger küren will. Und wir sehen die anderen Jurymitglieder, die sich alle von dem alten Alpha-Tier überzeugen lassen. Am schnellsten ist die junge Frau auf seiner Seite, die man mit der Absicht in die Jury gesetzt hat, ein Gegengewicht zu ihm zu kreieren. Dann dürfen noch die Praktikanten der Stiftung entscheiden, welche Texte einen Trostpreis bekommen. Sie nehmen Tills Text mit auf die Liste, nicht weil er literarisch gut wäre, sondern weil er halt irgendwas über Computerspiele geschrieben hat.

Man darf natürlich davon ausgehen, dass die Jury-Entscheidung für den Deutschen Buchpreis auf ganz anderen Wegen zustande gekommen ist. Die Frage stellt sich aber, warum „Echtzeitalter“ gewonnen hat, denn der Roman verzichtet auf manches, was die Literaturkritik sonst in letzter Zeit so liebt. Zunächst einmal gibt es keine politischen oder gesellschaftlichen Gründe, den Roman auszuzeichnen. Wiener Elite-Gymnasiasten sind keine marginalisierte Gruppe, der eine Buchpreis-Jury den Rücken stärken müsste. Und auch stilistisch tut der Roman gar nicht erst so, als würde er irgendwelche sprachlichen Normen oder Genregrenzen aufbrechen. Er bleibt konsequent in einer Erzählweise, die man beim Bachmannpreis wahrscheinlich als konventionell beschimpfen würde, und durch die Erwähnung anderer österreichischer Schulromane ordnet er sich ganz bewusst diesem Genre zu und bleibt ihm bis zur letzten Seite treu.

Die Schwächen dieses Buches lassen sich auch tatsächlich darin zusammenfassen, dass er einfach ein Schulroman ist. Denn die Erzählung hat dort ihre Längen, wo man eigentlich schon zu wissen glaubte, wie die Schüler des Mariannums ticken und wie schlimm ihr Deutschlehrer ist, und dann doch noch einmal die nächste und übernächste Episode liest, die genau das noch einmal bestätigt. Immer wieder kommt der Roman auf die Eigenheiten der Schule und ihrer Lehrer und Schüler zurück. Dieser Mikrokosmos Schule ist manchmal etwas zu klein, um die Ängste vor dem Erwischt-Werden wieder und wieder mitfühlen zu können. Der Leser ist gemeinsam mit Till in dieser Bildungsanstalt gefangen bekommt die Zähigkeit der langsam vergehenden Schuljahre zu spüren. Vielleicht war Tonio Schachingers Frust über die eigene Schulzeit einfach zu groß, um dem Leser hier das eine oder andere ersparen zu können.

„Gesellschaftliche Orte“

Die Stärke des Romans ist aber wie gesagt sein besonderer Gegenwartsbezug, den Schachinger erreicht, indem er mit seinen Referenzen nicht an der Oberfläche bleibt, sondern ins Spezielle und Besondere eintaucht. Der dadurch entstehende, starke Wiedererkennungseffekt einer noch jungen Vergangenheit und vor allem die Würdigung der in ihr gewachsenen Subkulturen als Gegenpol zum reaktionären Bildungskanon sind wohl die Gründe für die Auszeichnung dieses Buches. Aber das kann die Literaturpreisjury natürlich selbst viel besser ausdrücken. In ihrer Begründung heißt es:

Auf erzählerisch herausragende und zeitgemäße Weise verhandelt der Text die Frage nach dem gesellschaftlichen Ort der Literatur.

Da merkt man sofort, dass Literaturprofis am Werk sind, wenn Texte gesellschaftliche Orte verhandeln. Ich bin jedenfalls inzwischen über jede Jury-Entscheidung glücklich, die nichts mit Politik zu tun hat. Trotz oder vielleicht gerade dank seiner schlichten Erzählweise und trotz seiner Treue zum Schulroman-Genre hat „Echtzeitalter“ echte literarische Stärken. Es ist kein durchgehend mitreißender aber insgesamt ein guter Roman und vielleicht wird man ihn ja irgendwann als Gegenwartslektüre an Gymnasien lesen. Natürlich nicht in Herrn Dolinars Deutschunterricht, falls es ihn doch geben sollte.


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